Hypnosetherapie bei Phobie / Phobien

Hypnose gegen Phobie

Hypnose kann auch gegen Phobien eingesetzt werden.
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Eine Phobie ist grundsätzlich eine krankhafte Furcht vor etwas ganz Bestimmtem. Meist sind das Orte, Situationen, Menschen, Tiere oder Objekte, die eigentlich völlig harmlos sind. Von den Betroffenen werden sie aber als so furchterregend wahrgenommen, dass sie von vornherein alles zu vermeiden versuchen, was mit dem jeweiligen Auslöser zu tun hat. Sie haben in der Regel auch keine adäquate Bewältigungsstrategie für entsprechende Situationen.
Phobien haben also immer äußere Reize als Auslöser. Darin unterscheiden sie sich von allgemeinen Angst- und Panikstörungen, die ihre Auslöser innerlich haben, zum Beispiel durch Gedanken oder Körpersymptome.

Es werden diverse Arten von Phobien unterschieden, die wohl am häufigsten diagnostizierte ist die:

  • Soziale Phobie = Angst vor kritischer Beurteilung durch andere (ICD-10 F40.1). Ca. 8 bis 10 % der Durchschnittsbevölkerung haben eine mehr oder weniger starke soziale Phobie.

In meiner Praxis sind die darüberhinaus behandelten Diagnosen folgende spezifische Phobien = eng umschriebene Angst vor bestimmten Objekten und Situationen, die an sich völlig ungefährlich sind. Ca. 11 % der Menschen sind von einer solchen Phobie betroffen:

  • Achluophobie: Angst vor dunklen Räumen
  • Agoraphobie = die sogenannte Platzangst (eigentlich: Angst vor dem Marktplatz), die auch als „multiple Situationsphobie“ bezeichnet wird. Sie schränkt die Bewegungsfähigkeit der Betroffenen stark ein. Sie haben die Angst, in eine Situation zu geraten, aus der man nicht jederzeit weg kann oder in der keine Hilfe erfolgen könnte. In der Durchschnittsbevölkerung haben ca. 5 % eine Agoraphobie.
  • Arachnophobie: Angst vor Spinnen
  • Blutphobie (Hämatophobie): Ängste vor Blut
  • Dentalphobie: Angst vor dem Zahnarzt
  • Flugangst (Aviophobie): Angst vor dem Fliegen
  • Klaustrophobie: Ängste vor engen Räumen
  • Prüfungsangst: Angst vor und/oder während Prüfung in Schule oder Uni

Verhaltenstherapie – Konfrontation schafft Erträglichkeit?

Ein in der Verhaltenstherapie häufig genutzter Ansatz beruht auf der Annahme, dass wir uns an Dinge „gewöhnen“, vor denen wir Angst haben, wenn wir uns in leichten Fällen der angsterzeugenden Situation erneut und mehrfach aussetzen. Auch spezifische Phobien werden auf dieser Grundlage meist verhaltenstherapeutisch behandelt:

  • Konfrontation in der Vorstellung (invitro): Bewusste mentale Auseinandersetzung und bildhafte Vorstellung. Bei Insekten oder Spinnen auch Betrachten von Bildern oder Filmen.
  • Gestufte Konfrontation in der Realität (invivo): Langsame Annäherung an die gefürchteten Situationen und Objekte. Dabei vermeidet man heute entspannte Rahmenbedingungen, um die Angst ganz bewusst zu erleben und zu lernen, diese zu überwinden).

Es geht in der Verhaltenstherapie also in erster Linie darum zu lernen, das Angstgefühl in der Phobie so zu ertragen, damit dadurch das Leben nicht mehr so erheblich beeinträchtigt wird.

Hypnose versucht schon während der Therapie der Phobie zu schützen

Eine Hypnosetherapie unterscheidet sich deutlich von den Methoden der Verhaltenstherapie bei der Behandlung von Phobien.
Denn in Trance bzw. Hypnose vermeiden wir die Konfrontation mit den Reizen, die die jeweilige Phobie auslösen. Zumindest soweit dies in Ihrem Alltag möglich ist und so lange Ihr Unbewusstes eine entsprechende Lösung erarbeitet.

Dabei spielt gerade auch die Entspannung eine wesentliche Rolle, und so trainieren Sie auch gezielt Möglichkeiten, sich schnell zu entspannen.

Selbstverständlich nutzen auch wir Ihre innere Vorstellungsfähigkeit, denn genau das ist ja eine der typischen Hypnosetechniken. Doch Sie stellen sich dabei auf keinen Fall die belastenden Situationen vor. Sondern Sie suchen aktiv die Ressourcen in Ihnen, die Ihnen dabei helfen solche auslösenden Situationen oder Dinge normal erleben zu können. Dabei kann es nötig werden, „Altes“ oder längst Verdrängtes aufzuarbeiten.
Damit dies möglichst schonend geschieht, nutzen wir hypnotische Techniken wie zum Beispiel die „Schutzhand“. So sorgt Ihr Unbewusstes dafür, dass nur genau das in der Trance geschieht, was für Sie gut und richtig ist.